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Varusschlacht bei Kalkriese, 9 n. Chr.



Römisches Reich
Publius Quinctilius Varus
Cherusker und andere germanische Stämme
Arminius (Hermann der Cherusker)
Der römische Militärverband war auf dem Weg zurück von der Weser zum Rhein in ihr Winterquartier.

Möglicherweise von germanischer Seite provozierte Unruhen führten zur Änderung der römischen Marschroute abseits vom bekannten Weg. Die Schlacht fand in mehreren Etappen statt, bei der die Germanen unter Arminius viele kleine Angriffe vornahmen.

In den ausnahmslos römischen Quellen wird von unbekanntem und unwegsamem Gelände und schlechter Witterung gesprochen. Hier stellt sich die Frage, ob das Gelände oder die Witterung einen größeren Nachteil für die Römer mit ihren schweren Rüstungen und recht starren Marschformationen darstellte.

Die grundsätzlich kritische Haltung vieler Römer gegenüber Germania Magna kann Einfluss auf die Quellenlage gehabt haben. Das Gebiet war damals stark bewaldet und dürfte, relativ zu den meisten römischen Provinzen, klimatisch eher unangenehm beurteilt worden sein. Eine mögliche Überhöhung des Wettereinflusses ist auch aufgrund der Blamage, also als Begründung oder Entschuldigung, möglich.

Ob also während der kurzen Periode der Schlacht(en) konkret schlechtes Wetter, das die Kampesfkraft der römischen Legionen beeinträchtigt haben könnte, geherrscht hat, bleibt grundsätzlich offen.

Der Verlust der römischen Legionen führte zum Rückzug der Römer hinter den Rhein und den Limes und entsprechendem Vormarsch von germanischer Seite. Die Motivation die germanischen Gebiete als römische Provinz einzugliedern galten ohnehinals im römischen Senat nicht einhellig.

Ob eine Eingliederung im Falle einer nicht verlorenen Varusschlacht (die dann wahrscheinlich heute unbekannt wäre oder zumindest anders heißen dürfte) permanent gewesen wäre, bleibt offen. Nach einer längerfristigen Eingliederung wäre sogar ein früherer Zerfall des römischen Reiches denkbar.

Sicher aber hätte eine gewonnene Varusschlacht zu einem anderen Machtgefüge zwischen den bereits teilweise romanisierten Stämme (in Germania Inferior, Germania sperior und der gallsichen Provinzen) und den Germanen geführt. Eine Romanisierung der östlicheren germanischen Stämme hätte sicherlich einen Einfluß auf die mitteleuropäische Machtstruktur der Spätantike und des frühen Mittelalters gehabt.