Japanische Ballonbomben, Herbst 1944 bis Frühjahr 1945
USA
Japanisches
Kaiserreich
Im
Rahmen des zweiten Weltkrieges, genauer gesagt im damit
zusammenhängenden Pazifikkrieg, begann die USA bereits im
Frühjahr 1942 mit wagemutigen und teilweise auch verlustreichen
Bomberangriffen auf das japanische Kernland. Das Vorhaben die japanische Bevölkerung zu verunsichern erfüllte sich.
Als japanische Gegenmaßnahme dieser Angriffe sollte nun das
Kernland des
Gegners angegriffen werden. Mangels Flugzeugträgern und
entsprechendem Geleitschutz wurde neben vereinzelnden küstennahen
U-Bootangriffen auf Ballonbomben gesetzt. Diese billige ungelenkte
Waffe sollte entsprechend der Hauptwindrichtung der mittleren Breiten
über den Pazifik hinweg Nordamerika erreichen. Nur automatische
Höhenkorrekturen über Ballastabwurf diente der Steuerung.
1000 von 9000 gestarteten Ballons sollen Nordamerika erreicht haben,
lediglich dreihundert davon das eigentliche Ziel, die USA. Laut Wikipedia kam es aber nur zu
geringen Schäden an Infrastruktur und sechs toten Zivilisten. Zwei
der Bomben gingen sogar auf eigenem japanischem Gebiet nieder.
(Übrigens wurden Ballonbomben bereits 1848 von Österreich bei der Belagerung von Venedig eingesetzt.
Bereits 1942 begann England mit dem Einsatz von Ballonbomben und
erreichte Waldbrände auf deutschem Gebiet sowie Schäden an
Infrastruktur. Weil der Aufwand einen Ballon abzuschiesen
größer gewesen sei als deren Produktion wurde das Vorhaben
bis 1944 in variierender Intensität fortgesetzt.)
Es
gibt keine bekannten Auswirkungen von Ballonbombeneinsätzen. Bei
längerfristiger Anwendung ist ein Wettereinfluß im
engeren Sinn auszuschließen.
Einzelne extreme Ereignisse, wie Selbsttreffer oder Glückstreffer,
sind zwar unwahrscheinlich aber möglich und wären erst dann
konkreten Wettersituationen zuordenbar.
Was aber auch deutlich wird ist, dass trotz noch kaum vorhandener
Wettervorhersagbarkeit die grundlegenden globalen Strömungsmuster
bekannt waren und militärisch genutzt wurden.